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Dreißig Minuten voller Leichtigkeit

Dreißig Minuten voller Leichtigkeit

Arzt mit Pilotenlizenz lädt schwer kranken Jungen zu Rundflug über Franken ein

Dieser Nachmittag verging für Johann wie im Flug: Ende Mai konnte der Junge, der an einer Tumorerkrankung leidet, aus der Vogelperspektive einen Blick auf sein Haus, sein Heimatdorf und seine Schule werfen. Gute dreißig Minuten dauerte der Rundflug über Mittel- und Oberfranken. Eingeladen hatte den achtjährigen Patienten des Kinderpalliativzentrums (Sprecherin: Dr. Chara Gravou-Apostolatou) des Uniklinikums Erlangen ein Hobby-Pilot. „Durch einen Zeitungsartikel über das Kinderpalliativteam bin ich auf die Idee gekommen“, sagt Dr. Volker Melichar, Inhaber einer Kinderarztpraxis in Neunkirchen am Brand. „Ich war früher selbst am Uniklinikum Erlangen beschäftigt und habe eng mit dem Kinderpalliativteam zusammengearbeitet. Deshalb habe ich meine ehemalige Kollegin angesprochen und einen Rundflug für eines der schwer kranken Kinder angeboten.“ Finanzielle Unterstützung – für einen Teil der Kosten für das Chartern des Flugzeugs – erhielt Dr. Melichar vom Verein „HULLU – Gemeinsam stark für palliativ betreute Kinder e. V.“

Seine Pilotenlizenz hat der Kinderarzt seit 2016. „Fliegen ist mein Hobby und wenn ich nun sogar ein Kind daran teilhaben lassen kann, das schwer erkrankt ist, dann ist das umso schöner!“, sagt Volker Melichar. Da das Flugzeug insgesamt über vier Sitzplätze verfügt, konnten neben Johann auch seine Mutter und Dr. Roman Raming, Arzt im Kinderpalliativteam, mit abheben. Die Flugroute stimmte Dr. Melichar vorher mit dem jungen Patienten ab, und da dieser in der Nähe von Bamberg wohnt, ging es nach dem Start in Herzogenaurach und einer kurzen Runde über Erlangen schließlich Richtung Norden nach Oberfranken. „Johann hatte seiner Familie, besonders den Geschwistern und Großeltern, vorher Bescheid gegeben, sodass sie Ausschau nach dem Flugzeug hielten und uns zuwinkten“, berichtet Dr. Raming. „Johann war von der Reise begeistert und konnte nach meinem Empfinden die Situation buchstäblich am Boden zurücklassen. Er beschrieb die Erfahrung nach der Landung als eine der schönsten Momente der vergangenen Zeit.“

Die Fahrt zum Flugplatz in Herzogenaurach, der erste Schritt aufs Flugzeug und schließlich der Rundflug: „Es war ein unvergesslicher Nachmittag für alle Beteiligten“, weiß Dr. Chara Gravou-Apostolatou, Sprecherin des Kinderpalliativzentrums. „Und wir freuen uns wirklich sehr, dass Volker Melichar im Juli einen weiteren unserer Patienten mit in die Luft nimmt.“

Weitere Informationen:

Dr. Chara Gravou-Apostolatou
09131 85-35982
kinderpalliativzentrum(at)uk-erlangen.de